Weihnachten in Schweden – mein Auslandssemester

Luciafest in Schweden
Bild: Eden Mazzoni

Luciadagen i Sverige

Studentin Lisa ist für ein Auslandssemester in Schweden und studiert an der Darlana Universität in Falun. Im Oktober hat sie bereits berichtet, wie es ist, trotz Corona ein Auslandsemester zu absolvieren. Hier erzählt sie vom schwedischen Luciafest.

Licht in der winterlichen Dunkelheit

Im Dezember wurde hier in Falun noch kein einziger Sonnenstrahl gesichtet und die Tage sind kurz, kalt und dunkel. Der Lucia Tag, der am 13. Dezember gefeiert wird, soll Licht in diese Dunkelheit bringen.

Traditionell gedenkt das Luciafest der Heiligen Lucia, die der Legende nach Christen Essen brachte, die sich in römischen Katakomben versteckten. Sie gab dem Lichtfest ihren Namen. Um die Hände frei zu haben, aber trotzdem Licht in die Dunkelheit zu bringen, setzte sie sich einen Kranz aus Kerzen auf den Kopf.

Im julianischen Kalender war der 13. Dezember der kürzeste Tag des Jahres. In dieser Nacht trieben sich nach schwedischem Volksglauben Geister umher, was es besonders gefährlich machte, einzuschlafen. Licht und Essen half dabei, nicht ausversehen doch einzunicken. Zwar wurde die Wintersonnenwende mit der Kalenderreform 1753 auf den 21. oder 22. Dezember verschoben, doch der Lucia Tag wird bis heute am 13. Dezember gefeiert.

Studentin Lisa in Lichterdeko
Bild: Eden Mazzoni

Traditionelle Feier

Das wichtigste Element des Luciafests ist die Wahl einer Lucia. In den Familien ist es meistens die älteste Tochter, die in die Rolle der Heiligen schlüpft und in einem weißen Gewand, mit rotem Band um die Taille und mit einer Lichterkrone auf dem Kopf den „Weg weist“. Lange wurde innerhalb der Gemeinde auch eine Art Wettbewerb veranstaltet, in welchem entschieden wurde, welches Mädchen den festlichen Umzug anführen soll. Vielerorts wurden diese Wettbewerbe jedoch weitestgehend abgeschafft oder zumindest angepasst, sodass jeder, egal welchen Geschlechts, die Möglichkeit hat Lucia darzustellen. Der Lucia folgen im Umzug meist andere Kinder, verkleidet als Sternjungen und –mädchen, Pfefferkuchenmännchen und Wichtel.

Verbunden mit dem Fest sind besondere Speisen. Vor allem weiche S-förmige Safranbrötchen – „Lussekatter“ – sind besonders angesagt und momentan in jedem Supermarkt und in jeder Bäckerei zu finden. Nur einmal im Jahr, im Dezember, wird das Milchhörnchen ähnliche Gebäck mit Rosinen gebacken und angeboten. Zu trinken gibt es Glögg, den schwedischen Glühwein, oder Julmust, eine Art Weihnachtscola.

Luciafest-Öllichter
Bild: Lisa Hildebrand

Die typischen öffentlichen Luciafestlichkeiten sind aufgrund der Covid 19 Pandemie dieses Jahr jedoch nicht möglich. Im Fernsehen wurden Konzerte und Chöre aus verschiedenen Regionen ausgestrahlt, die besondere Lucialieder, aber auch schwedische Weihnachtlieder sangen. Eine Kleinstadt namens Säter, etwa eine Stunde südlich von Falun, hat alternativ zum Luciaumzug entlang einer 1,5 Kilometer langen Route durch den Ort kleine Öllampen am Straßenrand aufgestellt, um den Weg zu leuchten. Eine ganz einfache Idee, die aber dennoch ein magisches Ambiente schaffte. Diejenigen, die den Lichtern folgten, wurden durch die schönsten Straßen Säters geführt, die innen, wie außen weihnachtlich geschmückt waren. So konnte trotz Corona und der ausfallenden Festlichkeiten immerhin etwas Licht in die winterliche Dunkelheit gebracht werden.

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