Uni im AusnahmeZOOMstand

Leere Stuhlreihen, ganz hinten steht eine Studentin
In Sophias erstem Semester blieben die Hörsäle leer. (Foto: Franken Fernsehen)

Sophia berichtet über ihren Studienstart in der Pandemie

Deinen Start ins Studium hast du dir bestimmt anders vorgestellt. Aber auch in diesen ungewöhnlichen Zeiten kannst du dich auf deinen neuen Lebensabschnitt freuen. Die FAU hilft dir gerne, wo sie nur kann, und auch von anderen Studis kannst du einiges lernen – zum Beispiel von Sophia.

Sophia studiert seit dem Wintersemester 2020/21 Gymnasiallehramt für Englisch und Geschichte. In einem Jahr Studium hat sie noch keinen Dozierenden persönlich getroffen, saß noch nie in einer Vorlesung im Hörsaal und kennt die Mensa nur von außen. Hier ist ihr Fazit zum Studienstart in Corona-Zeiten.

Ganz allgemein: Wie war dein erstes Semester?

Studieren ist auf jeden Fall anspruchsvoller als Schule und im Laufe des Online-Semesters konnte ich meinen Computer ab und zu echt nicht mehr sehen. Aber grundsätzlich macht mir studieren sehr viel Spaß und ich habe auch richtig Lust auf die nächsten Semester.

Wie hat sich der Start ins Studium angefühlt?

Sophia mit Maske und Lernunterlagen.
Corona Ersti Sophia. (Foto: Rene Stafflinger)

Der Anfang war hart. Die erste Hürde war, den Stundenplan zu erstellen. Es gab von der Uni Einführungskurse über Zoom, die waren für den ersten Überblick auch echt gut. Aber letztendlich haben mir am meisten die Tipps von Kommilitoninnen und Kommilitonen aus höheren Semestern geholfen. Die habe ich über WhatsApp-Gruppen meiner Studiengänge kontaktiert. Die wiederum kannte ich aus den Erstsemester-Facebook-Gruppen. Als ich mich dann endlich in die Kurse eingeschrieben hatte, dachte ich mir nur: Oh mein Gott, ich hab’s geschafft. Alle weiteren Infos haben wir dann direkt von den Dozierenden bekommen und die haben das auch wirklich gut gemanagt.

Also war dein erster Kontakt zu anderen Erstis über die Facebook- und WhatsApp-Gruppen?

Genau, in den WhatsApp-Gruppen habe ich dann teilweise random Leute angeschrieben: Hey, du studierst doch dasselbe wie ich, wo kommst du so her? Hast du Lust auf ein bisschen Kontakt? Ansonsten habe ich auch eine Freundin bei der Zoom-Einführungsveranstaltung zur Stundenplanerstellung kennengelernt. Da hat sich jeder am Anfang kurz vorgestellt und erzählt, was er oder sie studiert. Sie hatte die gleiche Fächerkombi wie ich und dann habe ich sie einfach per Direktnachricht angeschrieben.

Was gab es denn an der Uni sonst noch an Veranstaltungen, um Leute kennenzulernen?

Eigentlich wurde alle zwei Wochen etwas angeboten, zum Beispiel einen Among-Us-Abend oder ein virtueller Kneipenabend. Darauf bin ich auch über die WhatsApp-Gruppe aufmerksam geworden. Außerdem gab es im Department Geschichte ein Mentoring-Programm, bei dem man sich regelmäßig mit einem Studierenden aus einem höheren Semester virtuell treffen konnte. Mein Mentor hat mir zum Beispiel erklärt, wie das mit dem Bücherausleihen funktioniert.

Hast du denn schon mal ein Uni Gebäude von innen gesehen?

Studentin sieht eine Zoom-Vorlesung zuhause vor dem Laptop.
Corona Ersti Sophia in der Vorlesung. (Foto: Franken Fernsehen)

Ich war bisher tatsächlich nur mal für Prüfungen in der Uni, aber sonst habe ich noch keine Gebäude von innen gesehen. Deshalb habe ich mir bei der Prüfung auch mehr Sorgen gemacht, ob ich den Raum noch rechtzeitig finde, als um die Prüfung selbst.

Also waren alle deine Kurse online: Wie sind denn deine Lehrveranstaltungen abgelaufen?

Meine Kurse waren eine Mischung aus Zoom-Meetings und asynchronen Elementen. Es wurden zum Beispiel jede Woche Lernvideos hochgeladen, die wir dann mit den Dozierenden über Zoom nachbesprochen haben. Das hat bei mir auch eigentlich ganz gut funktioniert. Bei Problemen kann man auch immer den Dozierenden schreiben. Und für technische Fragen, gab es für jeden Kurs einen e-Scout, der weiterhelfen konnte.

Fühlst du dich denn inzwischen angekommen in deinem neuen Lebensabschnitt?

Auf jeden Fall mehr als am Anfang. Den Stundenplan für das zweite Semester zu erstellen, lief zum Beispiel schon viel besser. Aber trotzdem fehlt mir noch der persönliche Kontakt. Ich studiere an der FAU, war aber noch nie in der Uni und habe keine Dozierenden persönlich getroffen. Das finde ich wirklich megaschade.

Worauf freust du dich, wenn du an einen normalen Uni Alltag in der Zukunft denkst?

Also auf jeden Fall freue ich mich darauf, eine Vorlesung in Präsenz zu erleben: Der Dozent oder die Dozentin steht vorne und man hat seine Freunde neben sich sitzen. Ich habe von vielen höheren Semestern gehört, dass mit Freunden gemeinsam zu studieren, genau das ist, was Spaß macht. Also freue ich mich am meisten auf die Klischees, gemeinsam mit meinen Kommilitoninnen und Kommilitonen in der Mensa zu essen oder mal in der Bibliothek zu lernen. Und noch mehr von Erlangen mitbekommen. Die Stadt ist ja megaschön, da fühle ich mich auch superwohl.

Bist du denn für dein Studium nach Erlangen gezogen?

Tastatur und Bildschirm eines Laptops
Mit anderen Kommilitoninnen und Kommilitonen über die Vorlesung sprechen, geht nur digital. (Foto: Sophia Kroczek)

Ja, ich habe mir zum Studienstart zusammen mit einem Kumpel eine Wohnung gemietet. Die meisten haben ja beschlossen, erstmal zuhause zu bleiben, aber ich wollte ausziehen und mich in Ruhe auf mein Studium konzentrieren.

Hast du schon einen Lieblingsplatz in Erlangen?

Der Schlossgarten ist wirklich richtig schön und die Erlanger Arcaden finde ich auch mega. So ein Einkaufszentrum ist immer gut zum Shoppen.

Denkst du dir manchmal, eigentlich ist online studieren auch ganz cool?

Ja, ein Vorteil ist natürlich, dass man sich den Weg zur Uni spart. Ich habe viele Freunde, die erst kurz vor der Vorlesung aufstehen und nur schnell den Laptop aufklappen. Aber ich hab mich morgens trotzdem immer so fertig gemacht, als würde ich in die Uni gehen.

Hast du noch Tipps für die neuen Erstis?

Geht auf jeden Fall zu den Einführungsveranstaltungen und knüpft Kontakte über die Facebook- und WhatsApp-Gruppen. Allein studieren funktioniert auf Dauer nicht, auch nicht in einem Online-Semester. Wenn man sich zusammen durchschlägt, macht das vieles einfacher. Und grundsätzlich: die Motivation nicht verlieren, Spaß am Studium haben und sich auf die Zeit freuen, wenn man wirklich wieder in die Uni gehen kann. Irgendwann ist es wieder so und wir studieren ja noch eine Weile.

Mütend?

Corona kann ganz schön auf die Substanz gehen. Du willst vertraulich mit jemandem über deine Sorgen und Probleme reden? Die Psychologisch-Psychotherapeutische Beratungsstelle des Studentenwerks bietet Beratungsgespräche an.

Leute

Check mal Facebook und WhatsApp nach Gruppen, in denen sich Mitstudis tummeln. Du kannst dich auch erkundigen, ob deine Fakultät oder dein Fachbereich (virtuelle) Meetings für Studierende organisiert.

Souverän im (Home)Hörsaal

Studi-Vloggerin Hannah hat’s mitgemacht und hat Tipps. Die Vloggs findest du auf dem YouTube-Kanal der FAU. Die Programme, die du dazu braucht, zum Beispiel Word, bekommst du beim Rechenzentrum.

Falls du doch mal einen Hörsaal suchst, kann dir die FAU-App helfen.

Genug gelernt? Nach dem langen Sitzen tut ein bisschen Bewegung gut. Schau doch mal das Angebot aller Hochschulsportkurse durch.

Studieren mit Corona

Die aktuellsten Infos über die Auswirkungen des Coronavirus an der FAU findest du auf unserer Webseite. Händewaschen ist cool. Auf unseren Corona-Webseiten findest du die Hygienekonzepte der meisten Uni-Einrichtungen und wie die Kontaktverfolgung funktioniert.

Im Präsi-Podcast informiert Prof. Hornegger alle FAUler regelmäßig über die Lage.

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