Neu an der Uni: Prof. Dr. Luca Ghiringhelli

Mann in Anzug.
Prof. Dr. Luca Ghiringhelli, Lehrstuhl für Werkstoffsimulation an der FAU (Bild: FAU/Georg Pöhlein)

Prof. Dr. Luca Ghiringhelli – Lehrstuhl für Werkstoffsimulation

Gemeinsam etwas erreichen – Prof. Dr. Luca Ghiringhelli stellt sich vor.

Was ist Ihr Forschungsschwerpunkt?

“Datenbasierte Werkstoffmodellierung”. Er kombiniert traditionelles und modernes physikalisches und chemisches Wissen über Werkstoffe (Quantenmechanik, statistische Mechanik, Thermodynamik usw.) mit auf künstlicher Intelligenz basierenden Werkzeugen für die Analyse von Werkstoffdaten, um bessere Werkstoffe für die gegenwärtigen und zukünftigen Bedürfnisse unserer zunehmend materialbasierten Gesellschaft zu entwickeln.

Warum genau dieses Thema?

Die bisher sehr erfolgreiche wissenschaftliche Methode, die auf Beobachtungen beruht, die zu Hypothesen führen, die wiederum zu Experimenten führen, die schließlich zu wissenschaftlichen Theorien führen, könnte einen Schritt nach vorne brauchen. Es könnte von Vorteil sein, wenn sie durch KI-Werkzeuge ergänzt, wenn nicht sogar verstärkt wird. Solche Werkzeuge könnten menschlichen Forschern dabei helfen, ihre Beobachtungsfähigkeiten zu verbessern, um unerwartete Muster und Anomalien in (Material-)Daten zu finden und so zu möglicherweise revolutionären Hypothesen zu gelangen. Auch die Planung von Experimenten (Wo soll man suchen? Wie?) könnte durch KI-Tools enorm unterstützt werden. Ich träume von einer (nahen) Zukunft, in der KI-Werkzeuge Wissenschaftlern helfen, ihr Verständnis von Materialien (und darüber hinaus) zu verbessern.

Ihre letzte Station vor der FAU?

Ich war viele Jahre Gruppenleiter am Fritz-Haber-Institut in Berlin. Insbesondere konnte ich von dem unvergleichlich anregenden Umfeld der Theoriegruppe unter der Leitung von Matthias Scheffler profitieren.

Ihr nützlichstes Professoren-Utensil?

Die Tafel, das notwendige Hilfsmittel für alle Diskussionen mit Studierenden und Mitarbeiter/-innen.
Die häufigen und lebendigen Diskussionen sind es, die diesen Job so wertvoll machen.

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Ich muss hier langweilig sein: Solange ich denken kann, wollte ich die Geheimnisse der Natur verstehen, d.h. ich wollte Physiker werden.

Wenn ich nicht als Professor unterwegs bin, dann …

… spiele ich Basstuba in allen möglichen Gruppen, vom Blechbläserquintett bis zum großen Sinfonieorchester. Alleine zu spielen ist bereichernd und hilft, sich selbst zu verstehen, aber das Spielen in Gruppen ist die Daseinsberechtigung der Musik.

Was wollten Sie schon immer mal tun?

Ich schätze, dass ich irgendwann die Blue Marble verlassen und auf der Oberfläche des Mars spazieren gehen möchte.

Neu@FAU